In diesem Seminar soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit der "Quellenberuf" von Psychotherapeut:innen möglicherweise als Mindset auf die Sichtweise und damit auf die Form der Psychotherapie und die Spezifität von Klient:innensystemen einwirkt bzw. diese unbewusst beeinflusst. So etwa wenn ein umfassendes medizinisches Wissen mitsamt aller klinischer Diagnosekriterien (ICD 10 bzw. 11 oder DSM IV bzw. V) einem psychotherapeutischen Ansatz (z.B. systemisch-lösungsfokussierte Therapie) gegenüber steht, der auf konstruktivistischer Basis übliche klinische Diagnoseschemata skeptisch betrachtet.
Weiters sollen auch kulturspezifischen Fragen nachgegangen werden, wie etwa ob es Unterschiede in der Vorgehensweise bei Psychotherapien in der Schweiz und Österreich gibt und wenn, wie sich diese Unterschiede bemerkbar machen.
Das Seminar soll als Gedankenaustausch im Besonderen auf der Basis von Fallvignetten und persönlichen Erfahrungen von Seiten der Teilnehmer:innen und der Vortragenden aufgefasst und durchgeführt werden.
Referent: Dr. Ferdinand Wolf unter Mitarbeit von Dr. med. Ursula Bühlmann-Stähli: Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie FMH mit Praxis in Bern. Supervisorin und Coach. Ausbildung in systemischer Familientherapie, systemisch-lösungsfokussierter Kurzzeitherapie, kreativer Kindertherapie, Hypnotherapie und in traditioneller chinesischer Medizin. Tätig in Aus- und Weiterbildung. Vorstandsmitglied der European Brief Therapy Association EBTA.
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Lösungsfokussiertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen aus psychotherapeutischer und kinderpsychiatrischer Perspektive

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